Birdlife: EU-Ziele zum Artenschutz werden verfehlt

Beim Artenschutz hinkt die Europäische Union nach einer Studie von Umweltgruppen den eigenen Zielen weit hinterher. Die EU werde die Frist verfehlen, bis 2020 den Artenschwund zu stoppen, erklärte der Verband Birdlife Europe heute. Die EU-Staaten und die EU-Kommission hatten 2011 eine Strategie festgelegt, um das global vereinbarte Ziel zur Sicherung der biologischen Vielfalt umzusetzen.

Konkret nannte sie sechs Ziele: die vollständige Umsetzung des EU-Naturschutzrechts, einen besseren Schutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen, eine nachhaltigere Land- und Forstwirtschaft, eine nachhaltigere Fischerei, die strenge Überwachung gebietsfremder Arten und einen größeren Beitrag der EU zum Artenschutz.

„Fenster zum Schutz unseres Planet schließt sich rasch“

Diese Strategie sei insgesamt ein Fehlschlag gewesen, so Birdlife auf Grundlage einer Analyse der Maßnahmen bis 2018. Echte Fortschritte habe es nur dabei gegeben, fremde Arten aus anderen Erdregionen aus Europa fernzuhalten. Doch sei eine Wende in der Land- und Forstwirtschaft, in der Fischerei, bei der Energieversorgung und den Finanzierungsmaßnahmen nicht gelungen.

„Das Fenster der Gelegenheit zum Schutz unseres Planeten schließt sich rasch“, mahnte Birdlife-Vertreter Ariel Brunner. „Die nationalen Regierungen und die Führung der EU müssen aufwachen und jetzt handeln, bevor es zu spät ist.“