Thailändischem Politstar vorläufig Mandat entzogen

In Thailand darf einer der prominentesten Oppositionspolitiker sein frisch gewonnenes Mandat im Parlament nicht antreten. Das Verfassungsgericht in Bangkok entzog dem Vorsitzenden der Partei Future Forward, Thanathorn Juangroongruangkit, heute vorläufig seinen Sitz wegen einer Beschwerde der Wahlkommission. Für die endgültige Entscheidung gibt es noch keinen Termin.

Bei der konstituierenden Sitzung des neuen Unterhauses am Samstag ist der 40-Jährige nicht dabei. Das südostasiatische Königreich wird seit einem Putsch 2014 vom Militär regiert.

Die neu gegründete Partei war bei der von Manipulationsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl auf Anhieb drittstärkste Kraft geworden. Future Forward (Vorwärts in die Zukunft) ist vor allem unter jungen Wählern und Wählerinnen beliebt. Thanathorn war ihr Spitzenkandidat.

Die vom Militär eingesetzte Wahlkommission wirft dem vielfachen Millionär vor, gegen das Wahlgesetz verstoßen zu haben. Er soll seine Beteiligung an einem Medienunternehmen verschwiegen haben. Als Kandidat hätte er sagen müssen, dass er Anteile besitzt. Thanathorn wies die Anschuldigungen als politisch motiviert zurück.