Slowakischer Ex-Minister wegen Mordauftrags vor Gericht

Der ehemalige slowakische Wirtschaftsminister und Medienmogul Pavol Rusko steht seit heute als Angeklagter eines Schwerverbrechens vor Gericht. Der 55-Jährige soll im Jahr 1997 bei einer lokalen Mafia-Gruppe die Ermordung seiner damaligen Geschäftspartnerin Sylvia Volz bestellt haben. In die Tat umgesetzt worden sei der Mordplan nur deshalb nicht, weil der Chef der Mafia-Gruppe wegen anderer Delikte verhaftet worden sei. Rusko droht im Fall einer Verurteilung lebenslange Haft.

Die Anklage stützt sich vor allem auf die Aussagen des damaligen Mafia-Bosses Mikulas Cernak und eines weiteren der insgesamt drei Mitangeklagten. Sie hatten der Polizei den Mordplan gestanden und Rusko als Auftraggeber genannt. Cernak und seine mutmaßlichen Komplizen sind bereits wegen anderer Morde rechtskräftig zu lebenslänglichen Gefängnisstrafen verurteilt.

Rusko galt als einer der mächtigsten Männer der Slowakei, nachdem er im Jahr 1996 den bis heute erfolgreichsten privaten Fernsehsender TV Markiza gegründet hatte und aus dem Ertrag auch mehrere Printmedien finanzierte. Als er 2003 Wirtschaftsminister und Vizeregierungschef wurde, musste er sich schrittweise von seinen Eigentumsanteilen trennen.