Vucic zu Kosovo: Müssen zwischen Lüge und Wahrheit wählen

Der Präsident Serbiens, Aleksandar Vucic, hat gestern im Hinblick auf die Kosovo-Frage gemeint, dass es „an der Zeit ist, zwischen der süßen Lüge und einer bitteren Wahrheit“ zu wählen. Vucic sagte das im Parlament zu Beginn einer Debatte zum Kosovo.

In seinem ausführlichen Bericht, der sich zum Teil auch auf die historischen Hintergründe des Kosovo-Problems und die Lösungsbemühungen der letzten zwanzig Jahre bezog, meinte Vucic dass sich Serbien zwei Alternativen bieten würden – entweder eine Normalisierung der Beziehungen zu den Kosovo-Albanern oder ein „eingefrorener Konflikt, der zeitweise durch Konfrontationen unterbrochen wäre“. Das wäre, wie er sagte, auch für die bereits schlechten demografischen Tendenzen in Serbien katastrophal.

Der Parlamentssitzung wohnten 156 von 250 Abgeordneten bei. Die Oppositionsparteien, Mitglieder des Bundes für Serbien, die seit Monaten gegen die Regierung demonstrieren, hatten zuvor angekündigt, dass ihre Abgeordneten an der Sitzung nicht teilnehmen würden. Von ihnen wird die Parlamentsarbeit seit Februar boykottiert.