Mexikanischer Drogenboss an USA ausgeliefert

Die mexikanischen Behörden haben einen Drogenboss an die USA ausgeliefert. Jose Antonio Torres Marrufo alias „Jaguar“ werden schwerste Gewaltverbrechen vorgeworfen, teilte das US-Justizministerium gestern (Ortszeit) mit. Er gilt als eine der führenden Figuren des Sinaloa-Kartells.

Dessen früherer Boss Joaquin „El Chapo“ Guzman war im Februar in einem Mammutprozess in New York in allen Anklagepunkten für schuldig befunden worden und muss nun lebenslang hinter Gitter. Das Sinaloa-Kartell gilt als das mächtigste Drogenkartell in Mexiko und soll in großen Mengen Kokain, Marihuana und andere Drogen in die USA schmuggeln.

Marrufo unter Mordverdacht

Torres Marrufo war der Mitteilung zufolge schon im April 2012 zusammen mit Guzman und anderen Kartellangehörigen in den USA angeklagt worden. Er sollte noch heute vor einem Bundesgericht in El Paso (Texas) erscheinen.

Ihm wird vorgeworfen, im September 2009 die Entführung und Ermordung eines Mannes aus Texas veranlasst zu haben. Das Kartell machte diesen für den Verlust einer Ladung von rund 300 Kilo Marihuana verantwortlich, die von der US-Grenzpolizei beschlagnahmt worden war.

Der verstümmelte Körper des Mannes wurde in der mexikanischen Grenzstadt Juarez entdeckt. Im Mai 2010 wurden laut Anklage bei einer Hochzeitsfeier in Ciudad Juarez auf Befehl Marrufos der Bräutigam – ein US-Bürger –, dessen Bruder und dessen Onkel entführt, gefoltert und ermordet.