China droht USA mit Verknappung seltener Erden

Im Handelskrieg mit den USA hat China mit einer Verknappung der seltenen Erden gedroht. Ein hoher Regierungsbeamter und Kommentare der Staatsmedien machten heute deutlich, dass China die wichtigen Hightech-Metalle als Waffe im Handelskonflikt und im Kampf gegen das Vorgehen der USA gegen den Telekomriesen Huawei einsetzen könnte.

„Sagt in der Zukunft nicht, wir hätten euch nicht gewarnt“, schrieb das Parteiorgan „Volkszeitung“. Die USA seien höchst abhängig von diesen Rohstoffen und wollten mit eigenen Produkten, die aus seltenen Erden hergestellt werden, gegen Chinas Entwicklung ankämpfen und diese „unterdrücken“.

„Das chinesische Volk wird das niemals zulassen“, schrieb die „Volkszeitung“. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher der mächtigen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), der obersten Wirtschaftslenkungsbehörde, in einem Interview der „Global Times“.

Weltgrößter Produzent seltener Erden

China ist mit einem Anteil von 80 bis 90 Prozent der weltgrößte Produzent der seltenen Erden. Anders als der Name vermuten lässt, sind diese Rohstoffe gar nicht so selten, doch ist ihr Abbau sehr aufwendig und sehr umweltschädlich. Die 17 Metalle, zu denen Neodym, Lanthan und Cer gehören, werden besonders in der Hightech-Industrie benutzt – etwa für Smartphones, Computer, Bildschirme und andere Elektrogeräte sowie Windkraftanlagen und Autos.

Lieferengpässe hätten auch starke Auswirkungen auf die Europäische Union. Unter anderem würden die Preise steigen. Seltene Erden stehen seit 2011 auf der Liste kritischer Rohstoffe der EU. Die EU-Kommission spricht von einer hundertprozentigen Importquote – der Staatenverbund ist also komplett auf Quellen von außerhalb angewiesen.

Huawei will Gesetz für verfassungswidrig erklären lassen

Der chinesische Netzwerkausrüster Huawei wollte unterdessen jenes US-Gesetz, das Huawei aus Gründen der nationalen Sicherheit von Aufträgen ausschließt, für verfassungswidrig erklären lassen. Einen entsprechenden Antrag stellte das Unternehmen bei einem Gericht im US-Bundesstaat Texas.

Der US-Kongress hatte das Gesetz im Sommer letzten Jahres verabschiedet. Es hindert US-Behörden und ihre Vertragspartner daran, Technologie von Huawei etwa beim Aufbau des Mobilfunknetzes der nächsten Generation, 5G, zu verwenden. Grund ist der Verdacht, dass Huawei die Ausrüstung zu Spionagezwecken missbrauchen könnte. Das Unternehmen hat das stets zurückgewiesen.