Algerien: Aktivist stirbt bei Hungerstreik

In Algerien gibt es nach dem Tod des inhaftierten Menschenrechtsaktivisten Kameleddine Fekhar (54) große Empörung. Amnesty International bezeichnete den Tod des Regierungskritikers heute als „Schande für das Land“. Zehn Oppositionsparteien forderten in einer gemeinsamen Erklärung eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle.

Wie Fekhars Anwalt mitteilte, war der bekannte Menschenrechtler gestern in Haft in der Stadt Blida gestorben. Amnesty International berichtete, Fekhar habe sich seit 50 Tagen im Hungerstreik befunden.

Der Aktivist war Ende März wegen Gefährdung der staatlichen Sicherheit inhaftiert worden. Er hatte sich immer wieder für die Volksgruppe der Berber starkgemacht. Mehrere Oppositionsparteien machten in einer Erklärung auch die Behörden für den Tod des Kritikers mitverantwortlich. Zudem riefen sie dazu auf, die Vorsitzende der algerischen Arbeiterpartei, Louisa Hanoune, freizulassen. Die 65-Jährige war vor einem Monat auf Anordnung eines Militärgerichts festgenommen worden.