Maltas Marine rettete 75 Flüchtlinge

Die maltesische Marine hat 75 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet, die sich an ein Thunfischgehege vor Libyens Küste geklammert hatten. Die Menschen würden nach Malta gebracht, erklärte das maltesische Militär heute. Die Rettungsaktion habe in Koordination mit der italienischen und libyschen Küstenwache gestern Abend stattgefunden.

Der kleine Inselstaat südlich von Sizilien hatte es in den vergangenen Jahren weitgehend Italien überlassen, die Flüchtlinge, die das Mittelmeer von Libyen aus zu überqueren versuchen, zu retten und aufzunehmen.

Weil vor der libyschen Küste aber kaum noch Rettungsschiffe unterwegs sind und die populistische Regierung in Rom die Aufnahme von Flüchtlingen vehement ablehnt, hat Malta zuletzt mehr Rettungsaktionen gestartet. Seit Jänner kamen mehr als 500 Flüchtlinge auf Malta und mehr als 1.400 in Italien an. Malta hat die EU beim Umgang mit den Flüchtlingen um Hilfe gebeten.

Italienisches Schiff rettet 90 Flüchtlinge

Das italienische Marineschiff „Cigala Fulgosi“ hat allerdings heute 90 Flüchtlinge an Bord eines unweit der libyschen Küste in Seenot geratenen Schlauchbootes gerettet. Das Schlauchboot ohne Motor befand sich in internationalen Gewässern, berichtete die Hilfsorganisation Alarm Phone, die Seenotfälle im Mittelmeer meldet.

Laut der Organisation befand sich an Bord des Schlauchbootes die Leiche eines fünfjährigen Mädchens. Die Hilfsorganisation bemängelte, dass das italienische Marineschiff gezögert habe, bis es sich auf die Suche nach dem Schlauchboot gemacht habe. Dadurch sei viel Zeit verloren worden. Italiens Innenminister Matteo Salvini betreibt eine Politik der „geschlossenen Häfen“. Rettungsschiffe von Hilfsorganisationen dürfen in Italien meist nicht einlaufen.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erreichten in diesem Jahr 24.687 Einwanderer Europa. 2018 waren es insgesamt 144.000 Menschen, von denen allein Spanien 65.000 aufnahm.