Mexikos Präsident will keinen Handelskrieg mit USA

Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador hat den USA wegen der Zolldrohungen eine „unfaire Behandlung“ vorgeworfen und hofft dennoch auf eine Einigung. „Wir werden nicht in einen Handelskrieg treten“, sagte er heute in Mexiko-Stadt.

Er sei ermutigt, dass die USA zum Dialog bereit seien und rechne mit einem guten Ergebnis bei den für Mittwoch geplanten Gesprächen mit den USA. US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag überraschend Importzölle auf sämtliche mexikanische Waren angekündigt, um das südliche Nachbarland zu Maßnahmen gegen illegale Migration zu zwingen.

„Plan“, um sicherzustellen, „dass das Land nicht verarmt“

Lopez Obrador sagte dazu, sein Land habe diese unfaire Behandlung nicht verdient. Auf die Frage, was die mexikanische Regierung unternehmen werde, wenn am 10. Juni die US-Zölle verhängt werden sollten, antwortete er: „Wir haben einen Plan, um sicherzustellen, dass das Land nicht verarmt.“ Es werde keine Krise geben, auch keine Finanzkrise.

Das erst vor Kurzem mit den USA und Kanada vereinbarte Handelsabkommen USMCA, der Nachfolger des von Trump aufgekündigten NAFTA-Abkommens, werde aber ratifiziert werden, sagte der mexikanische Präsident.

Kritik auch aus den USA

Die neuen Zölle gegen Mexiko stoßen auch auf scharfe Kritik in den USA. „Die Einführung von Zöllen auf Waren aus Mexiko ist genau der falsche Schritt“, heißt es in einem Statement der US-Handelskammer Chamber of Commerce. „Diese Zölle werden von amerikanischen Familien und Unternehmen gezahlt, ohne dass sie irgendetwas dafür tun, die sehr real existierenden Probleme an der Grenze zu lösen“, hieß es darin weiter.