„Ibiza-Video“: Sonderkommission eingerichtet

Für die Ermittlungen zum „Ibiza-Video“ wurde zur Unterstützung der Staatsanwaltschaft im Bundeskriminalamt eine Sonderkommission eingerichtet. Auch Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) werden beigezogen, wie die „Presse“ (Dienstag-Ausgabe) dazu weiter berichtet. Die Angaben wurden laut APA von der Staatsanwaltschaft Wien bestätigt.

Von der Wiener Staatsanwaltschaft wurde in der Causa ein Ermittlungsverfahren gegen die mutmaßlichen Urheber des Videos eingeleitet, das zunächst zum Rücktritt von Heinz-Christian Strache als FPÖ-Chef und Vizekanzler und Johann Gudenus als FPÖ-Klubchef und in direkter Folge zum Sturz der ÖVP-FPÖ-Regierung führte.

Den „Presse“-Angaben zufolge gibt es derzeit drei Tatverdächtige und mehrere unbekannte Verdächtige. Im Fokus der Ermittlungen steht der Wiener Detektiv Julian H., der in München eine Detektei betrieben hat, und der als Begleiter der vermeintlichen russischen Oligarchin eine Schlüsselrolle gespielt haben soll.

Strache erstattet in Deutschland Anzeige

Der über die „Ibiza-Affäre“ gestolperte Strache brachte unterdessen auch in Deutschland Anzeige gegen alle Personen ein, „die für die Herstellung, Verbreitung und Veröffentlichung des sog. Ibiza-Videos mitwirkend verantwortlich sind“. Sowohl die Staatsanwaltschaft München als auch die Staatsanwaltschaft Hamburg haben laut dpa bestätigt, dass Anzeigen Straches eingegangen sind.

Zuvor hatte Strache bereits in Österreich Sachverhaltsdarstellungen gegen drei Personen eingebracht, denen er Täuschung, Urkundenfälschung, Missbrauch von Ton- und Abhörgeräten sowie Verdacht der Datenverarbeitung in Gewinn- und Schädigungsabsicht vorwirft.