Sudan: Militärrat offen für Gespräche mit Opposition

Nach der Aufkündigung der Verhandlungen mit der Opposition ist die Militärführung im Sudan nach eigenen Angaben wieder offen für Gespräche. Der regierende militärische Übergangsrat sei ohne Vorbedingungen bereit zu Verhandlungen mit anderen Gruppen, sagte der Chef des Rats, Abdel Fattah al-Burhan, heute in einer Fernsehansprache.

Man tue das im Interesse des Landes und um zu vermeiden, dass das Land im Chaos versinke, hieß es. Zuvor hatten Sicherheitskräfte gewaltsam eine Sitzblockade in der Hauptstadt Khartum, die wochenlang angedauert und maßgeblich zum Sturz von Langzeitmachthaber Omar al-Baschir beigetragen hatte, aufgelöst.

Ärzte: 60 Tote, mehr als 300 Verletzte

Einem Ärzteverband zufolge wurden mindestens 60 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. Daraufhin erklärte der Übergangsrat die Gespräche für beendet, kündigte die Zugeständnisse an die Opposition auf und Wahlen an.

Baschir war nach drei Jahrzehnten an der Macht im April vom Militär gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste vorausgegangen. Seitdem rangen die Militärführung und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung.