Trump droht China mit neuen Zöllen

US-Präsident Donald Trump droht im Handelsstreit mit China mit neuen milliardenschweren Strafzöllen. „Ich könnte noch mindestens um 300 Mrd. Dollar nach oben gehen, und das werde ich zur richtigen Zeit tun“, sagte Trump gestern in Irland zu Reportern.

„Ich denke, dass China einen Deal machen will“

In Frankreich erklärte der US-Präsident später, er werde die Entscheidung wahrscheinlich unmittelbar nach dem G-20-Gipfel Ende Juni treffen. Welche Waren betroffen sein könnten, ließ Trump zunächst offen. Trump geht nach eigenen Worten aber davon aus, dass eine Einigung noch möglich sei – auch in dem Konflikt mit dem Nachbarn Mexiko. „Ich denke, dass China einen Deal machen will, und ich denke, dass Mexiko einen Deal unbedingt machen will“, sagte Trump.

„Ich würde sagen, ich werde die Entscheidung in den nächsten paar Wochen treffen, vielleicht gleich nach G-20“, sagte Trump in Frankreich. Beim Gipfel der 20 größten Industrie- und Schwellenländer in Japan am 28. und 29. Juni ist eine Begegnung Trumps mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping geplant. „Ich werde Präsident Xi treffen, und wir werden sehen, was passiert“, fügte Trump hinzu. Trump stört sich insbesondere am Handelsdefizit mit China, das im April um fast 30 Prozent auf knapp 27 Mrd. Dollar stieg.

Peking: Müssen Gegenmaßnahmen ergreifen

Das Handelsministerium in Peking erklärte umgehend, die Volksrepublik müsse Gegenmaßnahmen ergreifen, sollten die Vereinigten Staaten den Handelskonflikt einseitig eskalieren lassen. Der künftige Kurs im Handelskonflikt hänge von den Amerikanern ab. Die Anwendung von Druck durch die USA habe zu schweren Rückschlägen in den Verhandlungen geführt, kritisierte ein Ministeriumssprecher.

Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind seit dem Scheitern der Handelsgespräche Anfang Mai stark gestiegen. Seit dem 10. Mai gab es keine persönlichen Treffen zwischen beiden Seiten mehr. Damals wurden die Zölle für chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. Dollar auf 25 Prozent erhöht, was Peking zu Vergeltungsmaßnahmen veranlasste.