Simbabwes Präsident verspricht Einführung eigener Währung

Nach rund einem Jahrzehnt soll Simbabwe nach dem Willen der Regierung bald wieder eine eigene Landeswährung bekommen. „Es ist unmöglich für ein Land voranzukommen ohne seine eigene Währung“, sagte Präsident Emmerson Mnangagwa heute. Man habe den Prozess bereits begonnen, um bis Jahresende eine neue Währung einzuführen, versprach er.

Die Regierung hofft, dass die neue Währung eine Überwindung der gegenwärtigen schweren Wirtschaftskrise ermöglichen wird. Simbabwische Politiker haben bereits zuvor die Einführung einer neuen Währung angekündigt, den komplexen Schritt bisher aber nie vollzogen.

Schuldscheine statt US-Dollar

Das Land im südlichen Afrika schaffte vor zehn Jahren nach einer Phase der Hyperinflation den Simbabwe-Dollar ab. Seitdem wird vor allem der US-Dollar genutzt. Weil es aber nicht genügend US-Dollar im Umlauf gibt, führte die Regierung 2016 schließlich Schuldscheine ein. Diese Bond Notes waren formal dem US-Dollar gleichgestellt, auf dem Schwarzmarkt aber nur einen Bruchteil wert.

Im Februar gab die Regierung die Bindung an den US-Dollar auf, was zu einem drastischen Preisanstieg von Waren führte. Zudem wurde der Wechselkurs für die Parallelwährung teilweise freigegeben, was zu einer weiteren Entwertung geführt hat. Das komplizierte Währungsregime hat die Ersparnisse vieler Menschen erodieren lassen. Zudem macht es Unternehmen schwierig, nötige Güter zu importieren, weswegen die Wirtschaft zum Erliegen gekommen ist.