Vier Tote bei Parteienstreit in Indien

Im indischen Bundesstaat Westbengalen sind vier Menschen bei Zusammenstößen rivalisierender Parteien getötet worden. Drei Anhänger von Indiens regierender hinduistisch-nationalistischer Bharatiya-Janata-Partei (BJP) und ein Anhänger der Regionalpartei Trinamool seien durch Schüsse in der Stadt Sandeshkhali ums Leben gekommen, erklärten Polizei und Lokalpolitiker heute. Mindestens 18 weitere Menschen wurden bei den gestern begonnenen Zusammenstößen verletzt.

In Westbengalen kommt es seit der indischen Parlamentswahl, die Mitte Mai endete, immer wieder zu Gewalt. Die BJP von Premierminister Narendra Modi hatte im Zuge ihres Wahlsiegs auch ihre Stimmanteile in dem ostindischen Bundesstaat nach einem aggressiven Wahlkampf massiv erhöhen können. Die Trinamool-Kongresspartei wirft Modis Partei vor, für Unruhe in Westbengalen gesorgt zu haben.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Die beiden Parteien gaben sich gegenseitig die Schuld an der jüngsten Eskalation. Der örtliche BJP-Generalsekretär Sayantan Basu sagte, Mitarbeiter seiner Partei seien erschossen worden, als sie dagegen protestiert hätten, dass ihre Flaggen und Plakate weggeworfen werden sollten. Jyotipriyo Mullick von Trinamool sagte, ein Anhänger sei auf dem Weg zu einem Parteitreffen erst angegriffen und dann erschossen worden.

Modis BJP hatte bei der Parlamentswahl ihr bestes Ergebnis aller Zeiten erzielt. Die Partei gewann 303 Mandate und baute damit ihre Mehrheit im 543 Sitze zählenden Parlament aus. Die Wahlen in der größten Demokratie der Welt hatten sich über mehrere Wochen erstreckt.