Deutschland: Hohe Mieten verschärfen Fachkräftemangel

Steigende Mieten und Wohnungsmangel verschärfen einer Studie zufolge die Suche deutscher Mittelstandsunternehmen nach geeignetem Personal. Anziehende Preise auf dem Immobilienmarkt könnten sich als Standortrisiko für den Unternehmenserfolg entpuppen, wie aus einer heute veröffentlichten Umfrage der DZ Bank und des genossenschaftlichen Bankenverbandes BVR hervorgeht.

„Nahezu jedes vierte Unternehmen gibt an, dass der aufgeheizte Immobilienmarkt den Kapazitätsausbau hemmt.“ Ebenso viele klagten darüber, dass Wohnungsmangel und hohe Mieten die Anwerbung von Fachkräften erschwerten. „Unternehmen in Bayern sind besonders stark betroffen.“ Dort sagten 37 Prozent, dass der angespannte Immobilienmarkt Fachleute abschrecke.

Wichtigstes Thema für Unternehmen

„Der Fachkräftemangel beschäftigt den Mittelstand wie kein anderes Thema und erstreckt sich über alle Branchen und Regionen“, sagte DZ-Bank-Firmenkundenvorstand Uwe Berghaus. Während vor einem halben Jahr noch 79 Prozent der befragten Betriebe angaben, vom Fachkräftemangel betroffen zu sein, sind es nun mehr als 96 Prozent – laut Studie „so viele wie noch nie“.

Bürokratie und gestiegene Lohn- und Gehaltskosten belasteten den Mittelstand zusätzlich. Die Stimmung sei insgesamt dennoch weiter gut, wenn auch leicht eingetrübt. „Denn der globalen Konjunkturabkühlung können sich die Unternehmen nicht entziehen.“ Für 2019 haben Ökonomen ihre Wachstumsprognosen deutlich reduziert. Die deutsche Regierung erwartet nur noch ein Plus von 0,5 Prozent nach 1,4 Prozent im Vorjahr.