Europol: Terrormiliz IS setzt stärker auf Frauen

Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) setzt nach einer Studie von Europol zunehmend auf eine aktive Rolle von Frauen im Dschihad. Seit den Verlusten des IS in Syrien würden Frauen auch zunehmend zum Kampf mit der Waffe aufgerufen und würden die weiblichen Kämpferinnen gefeiert, sagte Europol-Direktorin Catherine de Bolle heute in Den Haag.

„Frauen wurden für den IS unverzichtbar sowohl in Kampfgebieten als auch im Westen“, sagte De Bolle. Die Terrororganisation stelle es als „moralische Pflicht“ der Frauen dar, sich am Dschihad zu beteiligen, so Europol auf Basis einer Analyse der Onlinepropaganda des IS. Im vergangenen Jahr waren 15 Prozent der in der EU verurteilten ehemaligen IS-Kämpfer Frauen.

Trotz einer aktiven Rolle für Frauen habe sich aber die Ideologie des IS nicht geändert. Danach hätten Frauen vorrangig die Aufgabe, Kinder zu bekommen und sie im Sinne des IS zu erziehen. Das Leben beim IS werde in allen Härten dargestellt. Aber als Belohnung werde ihnen „der Weg ins Paradies versprochen“, so die Direktorin.