Bis 2050: Weltbevölkerung wächst auf 9,7 Milliarden

Das rasante Wachstum der Weltbevölkerung setzt sich fort. Nach neuesten Projektionen der UNO wird die Bevölkerungszahl von derzeit rund 7,7 Milliarden Menschen bis zum Jahr 2050 auf 9,7 Milliarden steigen. Bis zum Ende des Jahrhunderts werden fast elf Milliarden Menschen auf dem Planeten leben.

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) veröffentlichte gestern die UNO-Projektionen, wonach die Fertilität in den meisten Ländern in den vergangenen Jahren zwar zurückgegangen ist. Doch gerade in Afrika sei sie weiterhin hoch und sinke vergleichsweise langsam. Frauen in Afrika bekommen derzeit durchschnittlich 4,4 Kinder – deutlich mehr als der weltweite Durchschnitt von 2,5 Kindern pro Frau.

Hunderte Menschen auf engstem Raum
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Große Herausforderungen

Die UNO geht in ihren Projektionen davon aus, dass die Fruchtbarkeitsrate auch in Afrika bis 2100 auf 2,1 Kinder pro Frau sinkt. Wegen der sehr jungen Altersstrukturen werden die Bevölkerungen in Afrika aber dennoch für einige Zeit wachsen. In Ländern südlich der Sahara und in Lateinamerika bekommen den Angaben zufolge vor allem Jugendliche weiterhin viele Kinder. Zwischen 2015 und 2020 werden weltweit Schätzungen zufolge 62 Millionen Babys geboren, deren Mütter zwischen 15 und 19 Jahre alt sind.

DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr verwies auf die Gefahren durch das steigende Bevölkerungswachstum. Bereits die heutige Bevölkerungszunahme stelle die Entwicklungsländer vor große Herausforderungen. In Afrika wird sich die Bevölkerung laut dem Bericht von heute knapp 1,3 Milliarden Menschen auf voraussichtlich rund 2,5 Milliarden Menschen im Jahr 2050 fast verdoppeln. Bis 2100 wird die Bevölkerung in Afrika dann noch einmal um fast zwei Milliarden auf rund 4,3 Milliarden Menschen wachsen.

Bähr forderte eine Intensivierung der Beratung von Mädchen und Frauen in Entwicklungsländern und Zugang zu Verhütungsmitteln. Zugleich forderte Bähr, die Lebensbedingungen und Zukunftschancen von Mädchen und Frauen durch Aufklärung, Bildung und Beschäftigungsmöglichkeiten zu verbessern. Nur dann seien die neuen UNO-Projektionen realistisch.