US-Präsident Trump kritisiert EZB-Geldpolitik

US-Präsident Donald Trump hat die Europäische Zentralbank (EZB) scharf für ihre Geldpolitik kritisiert. „Mario Draghi hat gerade angekündigt, dass weitere Stimuli kommen könnte, was den Euro gegenüber dem Dollar sofort fallen ließ“, schrieb Trump heute auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Das mache es „ihnen“ – vermutlich den Euro-Ländern – zu Unrecht leichter, gegen die USA im Wettbewerb anzutreten. „Damit kommen sie seit Jahren durch, zusammen mit China und anderen“, ergänzte er.

Draghi stellte Lockerung von Geldpolitik in Aussicht

Kurz zuvor hatte EZB-Präsident Draghi eine zusätzliche Lockerung der bereits sehr expansiven Geldpolitik im Währungsraum in Aussicht gestellt. Sollte sich der Wirtschaftsausblick nicht bessern, sei das erforderlich, sagte Draghi auf der EZB-Konferenz im portugiesischen Sintra. Der Euro reagierte auf die Ankündigung mit Kursverlusten gegenüber dem Dollar von etwa einem halben Cent.

Trump ist seit Längerem als Kritiker der amerikanischen Notenbank Fed bekannt. Dagegen hat er sich gegenüber Zentralbanken anderer Länder bisher eher zurückgehalten. Vor wenigen Tagen hatte Trump vielmehr die Fed für den aus seiner Sicht zu starken Dollar verantwortlich gemacht und den Währungshütern unterstellt, dass sie keine Ahnung von ihrem Job hätten.