Erneut Milliardenverlust bei Ex-kika-Leiner-Mutter Steinhoff

Der angeschlagene Einzelhandelskonzern Steinhoff hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr tiefrote Zahlen geschrieben. Die Ex-kika-Leiner-Mutter hatte erst vor wenigen Wochen zusammen mit korrigierten Zahlen für das Vorjahr den testierten Geschäftsbericht für 2016/17 vorgelegt und schob nun auch den Abschlussbericht für 2017/18 mit Verspätung nach.

Für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr wies der Konzern einen Fehlbetrag von 1,2 Milliarden Euro aus nach einem Minus von fast vier Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Der Konzern schrieb Vermögenswerte bei seinen Töchtern im Wert von 940 Millionen Euro ab. Die Aktie des SDAX-Konzerns stürzte im außerbörslichen Handel auf Tradegate um mehr als zehn Prozent ab.

Steinhoff hatte Ende 2017 seine Bilanzprobleme öffentlich gemacht. Dabei geht es laut den Ergebnissen der anschließend eingesetzten Prüfer und Prüferinnen vor allem um künstlich aufgeblähte Buchungen und zahlreiche Transaktionen, die in Wirklichkeit nie stattgefunden haben. Im Mittelpunkt des Skandals steht wohl der ehemalige Konzernchef Markus Jooste sowie eine kleine Gruppe weiterer Manager. Die Untersuchungen des Konzerns würden andauern, teilte Steinhoff jetzt mit.

Viele Beschuldigte haben sich bisher einer Befragung verweigert. Jooste selbst beteuerte im vergangenen Jahr unter Eid vor dem Parlament in Südafrika seine Unschuld.