Van Goghs „Sonnenblumen“ strahlten einst viel mehr

Der niederländische Maler Vincent van Gogh hat sein Meisterwerk „Die Sonnenblumen“ vor 130 Jahren deutlich strahlender gelb und orange gemalt, als heute zu sehen ist. Das ergaben wissenschaftliche Untersuchungen des Gemäldes. Das Amsterdamer Van Gogh Museum präsentierte heute die Forschungsergebnisse in seiner Sommerausstellung „Van Gogh und die Sonnenblumen.“

Vincent van Goghs Gemälde „Sonnenblumen“
Vincent van Gogh

Untersuchungen mit neuesten technischen Methoden hätten gezeigt, welche Pigmente und Farbmischungen der Maler benutzte. Ein Rotton war äußerst lichtempfindlich und verblich schnell, ein Gelb wiederum dunkelte rasch. „Die ursprünglichen Farbnuancen sind zum großen Teil verlorengegangen“, sagte die Konservatorin des Museums Nienke Bakker.

„Symbole für Dankbarkeit“

Das Museum ließ zwei Details des Gemäldes originalgetreu rekonstruieren, um einen Eindruck der ursprünglichen Farben zu geben. „Das Herz einer Blüte war eigentlich lila, heute ist es hellblau.“ Das Bild wurde leicht restauriert. Dabei konnte später hinzugefügter Lack nicht entfernt werden, da sonst die Farbschichten beschädigt worden wären.

Das Museum erzählt bis zum 1. September anhand von 23 Gemälden auch die Entstehungsgeschichte der „Sonnenblumen“. Van Gogh hatte bereits 1886 in Paris die ersten Stillleben mit Sonnenblumen gemalt. Es seien „Symbole für Dankbarkeit“, schrieb er damals. Auch sein Freund und Kollege Paul Gauguin war sehr beeindruckt. Van Gogh selbst zählte die „Sonnenblumen“ zu seinen besten Werken.