„Karl For Ever“ hieß das Motto, unter dem sich die Pariser und die internationale Modewelt am Donnerstag im Grand Palais versammelte. den im Februar gestorbenen Stardesigner Karl Lagerfeld im Grand Palais geehrt. Das teilten der französische Luxusgüterkonzern LVMH und das Modehaus Chanel am Donnerstag mit. Die Modehäuser Chanel und Fendi initiierten die Gala, um an das „Vermächtnis des Künstlers und seine beispiellose Kreativität“ zu erinnern.
Der gebürtige Hamburger Lagerfeld hatte jahrzehntelang als Kreativdirektor von Chanel gewirkt. Kleider entwarf er auch für das italienische Modehaus Fendi, das zu LVMH gehört. Im Grand Palais hatte Lagerfeld zahlreiche seiner Modeschauen inszeniert.
Auflauf der Prominenz
Bei der Gala waren Videoaufnahmen Lagerfelds zu sehen sowie Fotografien und Zeichnungen des Modezaren. Unter der Kuppel des historischen Baus waren große Porträts Lagerfelds zu sehen, der in seiner Wahlheimat Frankreich oft nur der „Kaiser“ genannt wurde.
Musiker, Tänzer und Schauspieler traten auf. So lieferte US-Star Pharrell Williams eine Bühnenshow, ebenso wie die britische Schauspielerin Tilda Swinton. Zu Gast waren zudem die Designer Valentino und Stella McCartney, Prinzessin Caroline und ihre Tochter Charlotte Casiraghi, Frankreichs First Lady Brigitte Macron und Ex-Topmodel Claudia Schiffer. Wie der Brancheninformationsdienst „WWD“ berichtete, wurde die Hommage vom Starregisseur Robert Carsen inszeniert.
Für den vor rund vier Monaten gestorbenen Modeschöpfer hatte es bisher keine große Zeremonie oder Würdigung gegeben. Lagerfeld hatte sich gegen eine öffentliche Trauerfeier ausgesprochen. Über sein Alter war immer wieder gerätselt worden. Er kam als Sohn eines Dosenmilch-Fabrikanten zur Welt – nach eigenen Angaben im September 1935, womit er 83 Jahre alt geworden wäre. Als Geburtsjahre kursierten aber auch 1933 und 1938.
Arbeit am eigenen Bild
Mit der Geheimniskrämerei um sein Alter begründete Lagerfeld unter anderem seinen Ruf als eitle Person. Es sei „keine Schande, eitel zu sein“, sagte er. Sein Leben bestand aus der Suche nach Schönheit, er betätigte sich neben der Modeschöpfung auch als Fotograf, gestaltete Inneneinrichtungen und Porzellan, brachte Parfüms und Bücher heraus. Seit 1987 war Lagerfeld auch ein umtriebiger Fotograf. 20 Stunden am Tag arbeite er, gab Lagerfeld gern zu Protokoll.
Auch am eigenen Bild arbeitete Lagerfeld unerschöpflich. Zu Markenzeichen wurden seine schwarze Sonnenbrille und sein weißgepuderter Zopf. Später kamen Vatermörderkragen, Autofahrerhandschuhe und Fächer dazu – zur Abwehr von Paparazzi.