Zwei Frauen beim Hochstrahlbrunnen
ORF.at/Christian Öser
Schon fast fix

Wärmster Juni der Messgeschichte

Schon eine Woche vor Monatsende steht nahezu fest: Der Juni 2019 wird der wärmste Juni seit Messbeginn der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) im Jahr 1767. Der gesamte Monat verlief von Beginn weg überdurchschnittlich warm. Nach einem gewittrigen Wochenende erwartet Österreich am Wochenbeginn die nächste Hitzewelle mit Höchstwerten von 30 Grad und mehr.

„Der Juni 2019 wird den bisherigen Spitzenreiter, den Juni 2003, ziemlich sicher übertreffen“, berichtete Alexander Orlik von der ZAMG am Freitag. „Berücksichtigt man die Prognose für die nächsten Tage, dann liegt der Juni 2019 in der Endabrechnung um 4,6 Grad über der Klimavergleichsperiode 1981 bis 2010. Der Juni 2003 lag 4,1 Grad Celsius über dem Mittel.“

Die Auswertungen beziehen sich auf einen Datensatz der ZAMG, der mit 1767 startet und eine der weltweit längsten und hochwertigsten Datenreihen ist, wie die Zentralanstalt betonte. Der Juni hat demnach einen der stärksten Temperaturanstiege aller Monate: Vom Ende der 1980er Jahre bis zum Beginn der 2000er Jahre wurde der Juni in Österreich im Mittel um 2,4 Grad wärmer.

Kaltlufteinbrüche blieben aus

„Unter den zehn wärmsten Juni-Monaten der Messgeschichte liegen acht aus den 2000er Jahren“, sagte Orlik. „Die Top Ten der wärmsten Juni-Monate sind: 2003, 2017, 1811, 2002, 1822, 2007, 2012, 2018, 2008, 2000. Und jetzt kommt ziemlich sicher 2019 als neuer Spitzenreiter dazu.“

Der Grund für diesen außergewöhnlich warmen Juni war, dass seit Beginn des Monats durchgehend Luft aus Südeuropa nach Österreich strömte, zeitweise sogar aus Nordafrika. Die vor allem für Anfang Juni typischen Kaltlufteinbrüche, auch Schafskälte genannt, bleiben heuer völlig aus.

Es wird heißer

„Für den weiteren Verlauf dieses Sommers ist noch keine seriöse Prognose möglich“, sagte Orlik. „Langfristprognosen deuten auf einen überdurchschnittlich warmen Juli und August in Mitteleuropa hin. Aber diese Saisonprognosen haben speziell bei uns im Alpenraum noch keine besonders gute Trefferquote.“

Sicher ist auf jeden Fall: Die Sommer in Österreich werden immer heißer. Unter den 20 wärmsten Sommern der über 250-jährigen Messgeschichte liegen zwölf Sommer der 2000er Jahre. Durch den extrem warmen Juni 2019 ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich auch der Sommer 2019 in dieser Rangliste weit vorne einreihen wird.

Zuerst Gewitter, dann nächste Hitzewelle

Einen Vorgeschmack gibt es jedenfalls ab Montag im Westen und ab Dienstag auch im Osten des Landes: Bei strahlend sonnigem Wetter steigen die Temperaturen auf über 30 Grad, wobei es im Westen am heißesten sein wird. Bis es aber so weit ist, steht laut ORF-Wetterredaktion ein Wochenende mit vielen Gewittern bevor. In ganz Österreich werden am Freitagabend und dann vor allem am Samstag schwere Gewitter mit Starkregen und vereinzelt auch Hagel erwartet. Auch Sonntag kann es noch zu Unwettern und Regen kommen, es setzt allerdings schon eine Wetterberuhigung ein.