Demonstrationen in Taiwan gegen prochinesische Medien

In Taiwan haben Tausende Menschen trotz starken Regens gegen chinesischen Einfluss auf die Demokratie in dem Land und prochinesische Medien protestiert. Einer der Organisatoren, der linke Abgeordnete Huang Kuo Chang, forderte die staatliche Kommunikationsbehörde heute auf, die nationale Sicherheit und die Demokratie vor gezielten Falschmeldungen zu schützen.

Demonstranten in Taiwan
APA/AFP/Hsu Tsun-Hsu

Vor Reportern sagte er, Ziel der Demonstration sei es, „sich gegen Chinas Totalitarismus und (…) den chinesischen Einfluss in der Wirtschaft, den Medien und allen Aspekten unserer Gesellschaft zu stellen“.

Weniger Berichte über Demos in Hongkong

Vor allem die Mediengruppe Want Want China Times zog Kritik auf sich, Peking-freundlich zu berichten. Deren Nachrichtensender CTi News habe beispielsweise nicht über die großen Protestmärsche in Hongkong vom 9. und 16. Juni gegen ein umstrittenes Auslieferungsgesetz berichtet, sagte Holger Chen, ein weiterer Organisator. Der Bodybuilder ist in Taiwan eine YouTube-Berühmtheit.

Das kommunistische China sieht Taiwan als Teil seines Territoriums und abtrünnige Provinz an. Der Streit um den Status Taiwans geht auf den Bürgerkrieg in China zurück, als die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang nach ihrer Niederlage gegen die Kommunisten Maos 1949 nach Taiwan geflüchtet waren. Die Regierung in Peking droht regelmäßig damit, eine „Wiedervereinigung“ zu erzwingen.