Chinese wird Chef der UNO-Ernährungsorganisation

Mit Qu Dongyut wird erstmals ein Chinese die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) leiten. Der promovierte Genetiker setzte sich heute gegen die französische Kandidatin Catherine Geslain-Laneelle als neuer Generaldirektor durch.

Der Vizelandwirtschaftsminister des kommunistischen Landes bekam 108 Stimmen, die Französin 71. Die FAO ist eine der größten UNO-Sonderorganisationen und hat ihren Sitz in Rom. Ihr Ziel ist der weltweite Kampf gegen den Hunger.

„Richtungsentscheidung“

Vor der Wahl hatte sich im Hintergrund ein Machtkampf zwischen der EU und China abgespielt. China versucht, auch mit Einfluss in UNO-Organisationen seinen Machtanspruch in der Welt zu festigen. „Die Wahl geht weit über die Besetzung der FAO hinaus. Es ist eine Richtungsentscheidung“, hieß es aus Kreisen von Konferenzteilnehmern.

China hat vor allem in afrikanischen Ländern großen Einfluss und investiert dort stark. Qu Dongyu folgt dem Brasilianer Jose Graziano da Silva als Generaldirektor, der die Organisation acht Jahre lang geleitet hatte. Der 55-Jährige wurde nun für vier Jahre gewählt.