Johnson bekräftigt „No Deal“-Drohung

Im Rennen um die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May hat der frühere Außenminister Boris Johnson seine Entschlossenheit bekräftigt, den Brexit notfalls auch ohne Vereinbarung mit der EU durchzusetzen. „Mein Versprechen ist, aus der EU zu Halloween am 31. Oktober auszutreten“, sagte Johnson in einem Interview mit BBC News.

Er wolle keinen ungeregelten Brexit. Aber man müsse sich ernsthaft darauf vorbereiten. Das müsse auf den Tisch, damit Großbritannien das gewünschte Resultat erzielen könne.

„Kreative Unklarheit“

Johnson bekräftigte zugleich seine Position, dass die vereinbarten Restzahlungen beim EU-Austritt von 39 Milliarden Pfund (43,64 Mrd. Euro) zurückgehalten werden sollten, um bei der EU bessere Konditionen auszuhandeln. „Ich glaube, es sollte eine kreative Unklarheit herrschen, wann und wie dies bezahlt wird“, sagte er.

Johnson gilt als Favorit für den Parteichefposten der regierenden Konservativen und damit auch für das Amt des Premierministers. Die 160.000 Tory-Mitglieder müssen sich bis Ende Juli per Briefwahl zwischen Johnson und Außenminister Jeremy Hunt entscheiden. Hunt hatte Johnson zuletzt einen „Feigling“ genannt, weil dieser sich nicht auf öffentliche Debatten mit ihm einlassen wolle. Zu diesem Vorwurf wollte sich Johnson in dem Interview nicht äußern.