Rouhani: Weißes Haus „geistig zurückgeblieben“

Die neuen US-Sanktionen gegen die iranische Führung werden nach den Worten von Präsident Hassan Rouhani ihre Wirkung verfehlen. Sie zeigten nur die Verzweiflung der US-Regierung, sagte Rouhani heute in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Die Strafmaßnahmen gegen das geistliche und staatliche Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei liefen ins Leere, da er keine Auslandskonten besitze.

Rouhani beschrieb das Weiße Haus als „geistig zurückgeblieben“ und bezichtigte die US-Regierung der Lüge: Sie wolle keinen Dialog, und die neuen Sanktionen gegen Chamenei bewiesen das. Der Iran praktiziere eine „strategische Geduld“, das bedeute aber nicht, dass er Furcht habe.

Neue US-Sanktionen

Zuvor hatte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Abbas Moussavi, erklärt, die Sanktionen gegen Chamenei und andere führende Persönlichkeiten bedeuteten das Ende der Diplomatie. „Trumps verzweifelte Regierung zerstört den etablierten internationalen Mechanismus, durch den Frieden und Sicherheit erhalten werden sollen“, schrieb Moussavi auf Twitter.

Die USA hatten Chamenei gestern mit neuen Sanktionen belegt und damit auf den Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch den Iran über dem Persischen Golf reagiert. Während die USA erklärten, die Drohne habe sich im internationalen Luftraum befunden, begründete der Iran den Abschuss damit, dass das unbemannte Flugobjekt in seinen Luftraum eingedrungen sei. Außerdem will US-Präsident Donald Trump den Iran zu einem neuen Atomwaffen- und Raketenabkommen zwingen, das über das 2015 in Wien geschlossene und von den USA einseitig aufgekündigte Atomabkommen weit hinausgeht.