„Ibiza-Skandal“: Verhandlung für heute abgesagt

Der Start des Prozesses wegen Verleumdung gegen jenen Sicherheitsberater, der den Begleiter der angeblichen Oligarchennichte im „Ibiza-Video“ ausgebildet haben will, ist heute am Landesgericht Krems (Niederösterreich) abgesagt worden.

Der Beschuldigte erschien nicht. Er suchte nach Angaben der vorsitzenden Richterin mit 2,9 Promille Alkohol im Blut das Krankenhaus auf. Dass sich der Sicherheitsberater am geplanten Verhandlungsstart nicht einfand, schien selbst die Richterin zu überraschen. Der Rechtsanwalt sprach von einer „psychischen Erkrankung“ seines Mandanten, aufgrund derer sich der Verdächtige in das Universitätsklinikum Krems begeben habe.

Vertagung auf morgen möglich

„Für heute hat es sich erledigt“, sagte die Richterin am Vormittag nach Überprüfung der Angaben. Der Sicherheitsberater sei nicht im Kremser Universitätsklinikum aufgenommen, sondern nunmehr ins Landesklinikum Tulln überstellt worden. Er habe bei einem Test 2,9 Promille Alkohol im Blut gehabt.

Das Erscheinen des Angeklagten sei daher „für heute nicht möglich“. Nun gelte es abzuwarten, ob der Verdächtige in Tulln stationär aufgenommen wird – „nur wegen Alkohols“ oder aufgrund einer psychischen Erkrankung. Es sei nicht ausgeschlossen, dass morgen verhandelt werde.

Richterin: „Keine Fragen zu Ibiza“

Durch die Absage der Verhandlung fiel auch die geplante Zeugeneinvernahme jenes Detektivs ins Wasser, der sich auf Ibiza mit Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus getroffen haben soll. Aufgrund des Detektivs war das Medieninteresse an diesem Prozess enorm. Der Mann sollte via Videoschaltung aussagen. Wann die Einvernahme des mutmaßlichen „Ibiza Video“-Protagonisten erfolgen soll, blieb offen.

Die Richterin stellte jedoch klar, dass es „nicht einmal am Rande um Ibiza“ gehe. Diesbezügliche Fragen und Stellungnahmen würden nicht zugelassen. Das „Ibiza-Video“ betreffe das gegenständliche Verfahren weder im Bereich des Strafantrags noch hinsichtlich der Anklageschrift. „Sollte sich jemand dafür interessieren, wissen Sie Bescheid, dass darüber hier nicht gesprochen wird“, bekräftige die Juristin.