Iran fährt Urananreicherung nach Ultimatum hoch

Der Iran wird nach Ablauf seines den Europäern gesetzten Ultimatums die Urananreicherung wieder hochfahren. Die Frist laufe morgen ab, sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, heute der iranischen Nachrichtenagentur IRIB zufolge. Damit werde die Urananreicherung hochgefahren.

Anders als die USA halten die drei EU-Staaten Großbritannien, Frankreich und Deutschland sowie China und Russland an dem 2015 vereinbarten Atomabkommen fest. Der Iran hatte den EU-Staaten Anfang Mai ein 60-tägiges Ultimatum gestellt und von ihnen verlangt, wie zugesagt seine Öl- und Bankenbranche vor US-Sanktionen zu schützen.

Andernfalls werde der Iran die Anreicherung von Uran auf einen höheren als in dem Abkommen erlaubten Grad hinaus wieder aufnehmen. Damit würde der Iran weitere Verpflichtungen aus dem Abkommen von 2015 aussetzen, das seit dem Ausstieg der USA und der Verhängung neuer US-Sanktionen auf der Kippe steht. Die übrigen Unterzeichnerstaaten wollen an der Vereinbarung festhalten.

Trump will Neuverhandlungen erzwingen

US-Präsident Donald Trump will durch Sanktionen den Iran zu Neuverhandlungen über ein wesentlich schärferes Abkommen über dessen Atom- und Raketenprogramm zwingen. Der iranische Präsident Hassan Rouhani sagte, er sei nur zu Verhandlungen mit der US-Regierung bereit, wenn diese zum Wiener Atomabkommen zurückkehre und die Sanktionen gegen sein Land aufhebe. „Den Amerikanern können wir nur sagen: Euer Weg war ein Fehler.“