Tote und Verletzte bei Anschlägen in Tunesien

Bei Anschlägen auf Sicherheitskräfte in Tunesien sind heute mindestens ein Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich nach Angaben des Innenministeriums in der Nähe von Polizisten in der Hauptstadt Tunis in die Luft und erlag später im Spital seinen Verletzungen.

Tunesische Polizisten in Tunis
APA/AFP/Fethi Belaid

Dieser erste Selbstmordanschlag ereignete sich auf der wichtigsten Hauptverkehrsstraße von Tunis in der Nähe der Altstadt. Nach Ministeriumsangaben wurden Polizisten und mehrere Passanten verletzt. Ein Polizist erlag später seinen Verletzungen.

Zweiter Anschlag nahe Nationalgarde

Der zweite Anschlag habe sich an einem Stützpunkt der Nationalgarde und der Kriminalpolizei ereignet. Dabei seien mehrere Sicherheitsleute verletzt worden. Wer hinter den Anschlägen steckte, war vorerst nicht klar.

In entlegenen Gebieten Tunesiens nahe der Grenze zu Algerien sind mehrere militante Gruppen aktiv. Hohe Arbeitslosigkeit hat in den vergangenen Jahren auch immer wieder für Unruhen gesorgt. Vergangenen Oktober sprengte sich eine Frau im Zentrum von Tunis in die Luft. 15 Menschen wurden verletzt, darunter zehn Polizisten.

Seit dem politischen Umbruch im Jahr 2011 wurden in Tunesien Dutzende Menschen bei Anschlägen getötet. Die meisten Opfer waren Touristen und Mitglieder der Sicherheitskräfte. Bei einem islamistischen Anschlag auf das Bardo-Nationalmuseum in Tunis im März 2015 starben 21 ausländische Touristen und ein Polizist. Drei Monate später tötete ein bewaffneter Angreifer vor einem Strandhotel in Port El Kantaoui bei Sousse 38 Touristinnen und Touristen.

92-jähriger Präsident im Krankenhaus

Unterdessen wurde bekannt, dass Tunesiens 92-jähriger Präsident Beji Caid Essebsi wegen „akuter Gesundheitsprobleme“ in ein Militärkrankenhaus gebracht wurde. Essebsis Berater Firas Guefrech schrieb auf Twitter, der Präsident befinde sich in „kritischem, aber stabilem Zustand“. Es besteht demzufolge kein Zusammenhang zwischen den Gesundheitsproblemen des Präsidenten und den Anschlägen.

Tunesiens Präsident Beji Caid Essebsi
APA/AFP/Fabrice Coffrini

Ende des Jahres wird in dem nordafrikanischen Land ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Caid Essebsi hatte angekündigt, nicht erneut für das Amt zu kandidieren.