G-20-Gipfel: Handel und Klima strittige Themen

Der Gipfel der großen Wirtschaftsmächte (G-20) in Osaka hat heute mit den gemeinsamen Beratungen der Staats- und Regierungschefs begonnen. Im Mittelpunkt des zweitägigen Treffens in der drittgrößten Stadt Japans stehen die Lage der Weltwirtschaft, Handelsspannungen besonders mit den USA und der Klimaschutz, aber auch Krisen wie in der Golfregion. Zum Auftakt kamen die Staats- und Regierungschefs zum traditionellen „Familienfoto“ zusammen.

G20-Gruppenbild
AP/Susan Walsh

Im Hintergrund liefern sich die Unterhändler der Delegationen ein heftiges Ringen um das geplante Abschlusskommunique. Besonders strittig sind die Themen Handel und Klima. Frankreich und andere Länder fürchten, dass die Aussagen zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens hinter frühere Zusagen zurückfallen könnten.

EU will Rückschritt nicht in Kauf nehmen

Die Europäische Union machte zum Auftakt der Beratungen deutlich, dass sie keine Abschlusserklärung mittragen werde, die einen Rückschritt gegenüber früheren Gipfeln bedeutet. Die Gruppe der Gegner besonders strenger Klimaschutzziele in der G-20 wächst jedoch.

Nachdem US-Präsident Donald Trump aus der historischen Vereinbarung ausgestiegen war, konnten schon bei den zwei vergangenen Gipfeln in Hamburg und Buenos Aires die Differenzen in die Abschlusserklärung festgeschrieben werden. Doch hatten sich die anderen 19 Mitglieder der G-20 deutlich zur Umsetzung verpflichtet. Ziel des Klimaabkommens ist es, die Erderwärmung auf weit unter zwei Grad, möglichst sogar 1,5 Grad, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Alle Augen auf Treffen Trump – Xi

Auch beim Handel gibt es Differenzen zwischen den USA und den 19 anderen Teilnehmern. Mit seiner „Amerika zuerst“-Politik wendet sich Trump vom regelbasierten Welthandel ab und steht auch der Welthandelsorganisation (WTO) kritisch gegenüber. Die anderen wollen hingegen das multilaterale System bewahren und wenden sich gegen Protektionismus, wie der US-Präsident ihn betreibt. Alle Augen sind auch auf das Treffen von Trump mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping gerichtet.

Auch ein Treffen zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wurde angesetzt. Gleich zu Beginn des Treffens sagte Trump auf eine entsprechende Reporterfrage, Russland solle sich nicht in US-Wahlen einmischen – allerdings mit einem Lächeln im Gesicht. Trump nannte das Verhältnis zu Putin aber „sehr, sehr gut“. Die Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahl zugunsten Trumps ist seit mehr als zwei Jahren ein großes Thema in den USA.

Am Rande des Gipfels teilte Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel mit, die G-20-Staaten würden sich zu einem regulierten Onlinehandel bekennen.

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