Mordfall Lübcke: Verdächtiger widerruft Geständnis

Der Verdächtige im Mordfall Walter Lübcke, Stephan E., hat sein Geständnis zurückgezogen. Das berichtete heute die „Bild“-Zeitung (Onlineausgabe). Der Anwalt des Verdächtigen bestätigte das. E. hatte vor rund einer Woche im Polizeiverhör gestanden, den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke auf der Terrasse von dessen Wohnhaus im deutschen Hessen erschossen zu haben.

Nun sagte sein Rechtsanwalt Frank Hannig der Zeitung, es habe einen Verteidigerwechsel gegeben, nun sei er E.s Pflichtverteidiger. „Mein Mandant hat heute sein Geständnis widerrufen. Mehr werde ich dazu im Moment nicht sagen“, so der Bericht.

Dem SWR zufolge, der sich auf Ermittlungskreise berief, ist der Widerruf eher taktischer Natur. Das ursprüngliche Geständnis des 45-Jährigen sei so detailreich gewesen, „dass durch den Widerruf keine Auswirkungen auf die weiteren Ermittlungen zu erwarten seien“.

Die Bundesanwaltschaft hatte erst heute Früh einen Haftbefehl gegen E. bei den Ermittlern des Bundesgerichtshofs (BGH) erwirkt. Bei der Anhörung soll er dann sein Geständnis widerrufen haben. E. soll Anfang Juni den Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke erschossen haben und hatte das Ende Juni auch eingeräumt.