Erdogan in Peking: Kooperation soll stärker werden

China und die Türkei wollen ihre Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit und Wirtschaft stärken. Das vereinbarte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan heute bei einem Besuch in Peking mit seinem Amtskollegen Xi Jinping, wie der chinesische Staatssender CCTV berichtete. Die Türkei erlaube „niemandem“, die Beziehungen der beiden Länder zu stören, sagte Erdogan demnach.

Anders als zuvor kritisierte die türkische Seite in Peking nicht die Masseninhaftierung von Muslimen in der westchinesischen Provinz Xinjiang. Es sei eine Tatsache, dass die Bewohner verschiedener ethnischer Gruppen in Xinjiang „glücklich leben“, sagte Erdogan laut CCTV.

Noch im Februar hatte die Türkei als eine der ersten mehrheitlich muslimischen Staaten China für sein hartes Vorgehen in der Region kritisiert und die Umerziehungslager für Uighuren als „Schande für die Menschheit“ bezeichnet.

„Türkei teilt Chinas Vision“

Vor seinem Besuch hatte Erdogan in einem Gastbeitrag für die chinesische Zeitung „Global Times“ erklärt, die Türkei teile Chinas Vision, wenn es um den Weltfrieden und die globale Sicherheit gehe. „Die Welt sucht heute ein neues multipolares Gleichgewicht“, schrieb er.

Zudem äußerte Erdogan die Hoffnung, den Handel der Türkei mit China in den nächsten Jahren auf 50 Milliarden Dollar (44,06 Mrd. Euro) zu verdoppeln und schließlich auf 100 Milliarden Dollar zu heben. Dabei würdigte er die – in einigen westlichen Staaten kritisch gesehene – chinesische „Neue Seidenstraße“-Initiative als „größtes Entwicklungsprojekt des 21. Jahrhunderts“.