Rom: Mandatare fordern Dresscode für Kolleginnen

Im heißen Rom sorgen derzeit die Outfits mancher italienischer Parlamentarierinnen für Aufregung: Männliche Abgeordnete, die auch bei Temperaturen um die 40 Grad Anzug und Krawatte tragen müssen, zeigen sich verärgert über die Bekleidung ihrer Kolleginnen.

Während im Parlament klare Regeln bezüglich der Outfits der Männer herrschen, gibt es für Frauen keine Vorschriften. Der Abgeordnete Federico Mollicone von der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) protestierte gegen Kolleginnen, die im Parlament so aufträten, „als wären sie am Strand“. In Sozialen Netzwerken postete Mollicone die Bilder einiger leger gekleideter Parlamentarierinnen.

Aus Protest zog sich Mollicone die Jacke aus und zeigte sich im Hemd, wie die römische Tageszeitung „La Repubblica“ heute berichtete. „Im Namen der Gleichberechtigung müssen sich auch Männer im Parlament so leger kleiden dürfen wie Frauen“, unterstrich Mollicone.

Unterschriftensammlung gestartet

Die Forza-Italia-Abgeordnete Giusy Versace startete eine Unterschriftensammlung, um Parlamentarierinnen zu „angemessener Bekleidung“ im Parlament aufzurufen. „Sollte unsere Initiative keine Resultate zeigen, fordern wir die Einführung eines Dresscodes für Frauen“, so Versace.

Das Thema sorgt auch unter den Parlamentarierinnen für Debatten. „Röcke sind zu kurz, T-Shirts zu ausgeschnitten. Auch bei der Kleidung sollte es mehr Vernunft geben“, meinte etwa die Lega-Abgeordnete Simona Bordonali.