JETZT will trotz Turbulenzen weitermachen

JETZT will trotz Absagen von mehreren aktuellen Abgeordneten für eine Wiederkandidatur weitermachen und bei der Nationalratswahl kandidieren, wie Parteigründer Peter Pilz heute in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz angekündigt hat. Seine eigene politische Zukunft ließ er offen.

Fünf der aktuell sieben JETZT-Abgeordneten hatten gestern angekündigt, nicht mehr für die Liste zu kandidieren. Laut Pilz hätten die Klubchefs Wolfgang Zinggl und Bruno Rossmann sowie der Anwalt Alfred Noll aber ohnehin spätestens nach dieser Legislaturperiode ihre Plätze räumen sollen. Geplant wäre gewesen, an „junge Frauen“ zu übergeben. Das Aufkommen des „Ibiza-Skandals“ samt daraus resultierender Neuwahl habe die Lage geändert.

Enttäuscht von Zadic

Lediglich von der Mandatarin Alma Zadic zeigte sich Pilz enttäuscht, habe sie doch ihre Entscheidung, sich für eine Listenkandidatur bei den Grünen zu bewerben, nicht vorher mitgeteilt, was einen einfacheren Übergang mit sich gebracht hätte.

„Das ist ihr gutes Recht“, meinte der Parteigründer zu dem Schritt, „wir sind ein Zusammenschluss von freien und unabhängigen Personen.“ Ob zumindest seine Mandatarin Daniela Holzinger bleibt, solle man diese selbst fragen.

Besprochen werden sollen die jüngsten Turbulenzen und Personalia von JETZT bei einer Wahlkampfklausur der Partei am Freitag und Samstag im burgenländischen Rust. Die Listenerstellung erfolge dann eine Woche darauf, am 13. Juli, bestätigte Pilz. Zusagen neuer Kandidaten gebe es bereits, allerdings sollten diese noch geheim bleiben.

Außerdem würden laufend Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt. Wie es mit ihm selbst weitergeht, ließ Pilz noch offen. Zwar sei er „hoffnungslos süchtig“ nach Politik, meinte er, dennoch könne er sich auch ein Leben abseits davon vorstellen. Nicht zuletzt wird die Frage auch vom Wahlerfolg von JETZT abhängen.