NS-Raubkunst aus Kunstfund Gurlitt zurückgegeben

Mit dem Gemälde „Quai de Clichy“ des französischen Malers Paul Signac (1863–1935) aus dem Kunstfund Gurlitt ist ein weiteres von den Nazis geraubtes Kunstwerk an Erben des ursprünglichen Besitzers zurückgegeben worden. Die deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) übergab das Werk gestern in Berlin an eine Vertreterin der Erben.

Das Ergebnis der Provenienzrecherche war zuvor von internationalen Experten bestätigt worden. Grütters sprach von einem „ganz kleinen Glücksmoment“, auch wenn eine solche Rückgabe das Unrecht nicht ungeschehen machen könne. „Aber es sind für uns sichtbare Stationen unserer Aufarbeitung der Geschichte, des Erinnerns an das Leid, das die Nationalsozialisten über viele Menschen gebracht haben.“ Das Bild gehörte zur Sammlung des französischen Immobilienmaklers Gaston Prosper Levy (1893 – 1977). Als Jude floh er aus dem von den Nazis besetzen Frankreich.

Deutsche Soldaten beschlagnahmten die Kunstobjekte 1940. Später gelangte das Werk über den Kunstmarkt in den Gurlitt-Besitz. Große Teile der Sammlung von Cornelius Gurlitt standen im Verdacht, jüdischen Besitzern während der Nazi-Zeit geraubt worden zu sein. Bisher haben sich erst sieben der rund 1.500 Kunstwerke eindeutig als NS-Raubkunst erwiesen.