Antisemitismus für junge Juden wachsendes Problem

Laut einem heute veröffentlichten Bericht der EU-Agentur für Grundrechte (FRA) sagen 83 Prozent der 16 bis 34 Jahre alten Juden, dass Antisemitismus in den vergangenen fünf Jahren zugenommen habe. Als besonders problematisch werden dabei Äußerungen im Internet angesehen: 89 Prozent der Befragten erklärten, dass Antisemitismus im Internet und in Sozialen Medien ein Problem darstelle. Auch Rassismus wird von vier von fünf Befragten als Problem in ihrem Land angesehen.

„Wir müssen Antisemitismus effektiver bekämpfen, indem wir bei den Wurzeln ansetzen, ganz egal, wie schwierig das ist“, wird Michael O’Flaherty, Direktor der FRA, im Vorwort zur Studie zitiert. „Wir hoffen, dass dieser Bericht die Politiker dazu bestärkt, ihre Bemühungen in diesem Bereich zu verstärken.“

Für die Auswertung wurden die Befragungsdaten von 2.707 Juden aus zwölf EU-Staaten berücksichtigt, die zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 16 und 34 Jahre alt waren. Ein großer Teil der Befragten lebte in Großbritannien (717), Frankreich (436) und Deutschland (397). In Österreich waren es 111. Neben diesen vier Ländern nahmen noch junge Juden aus Belgien, Dänemark, Italien, Lettland, den Niederlanden, Polen, Schweden, Spanien und Ungarn teil.