Venezuela: UNO fordert Ende der Menschenrechtsverletzungen

Die Vereinten Nationen haben die Regierung von Venezuela aufgefordert, die schweren Menschenrechtsverletzungen in dem südamerikanischen Land zu beenden.

Die Sicherheitskräfte seien verantwortlich für willkürliche Festnahmen und Folter von Oppositionellen und die Anwendung übertriebener Gewalt bei Demonstrationen, hieß es in einem gestern veröffentlichten Bericht des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte. Die Regierung von Präsident Nicolas Maduro verfolge eine Strategie, um politische Gegner zu unterdrücken und zu kriminalisieren.

Kompromissbereitschaft gefordert

Zwischen Jänner und Mai seien bei Protesten 66 Menschen ums Leben gekommen, für den Großteil der Toten seien die staatlichen Sicherheitskräfte und regierungsnahe Schlägertrupps verantwortlich. Bei Polizeieinsätzen kamen bis Mitte Mai nach offiziellen Angaben 1.569 Menschen ums Leben. Im vergangenen Jahr waren es 5.287.

Seit Anfang des Jahres liefert sich Maduro einen erbitterten Machtkampf mit dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaido. Zahlreiche Oppositionelle sitzen in Haft, Millionen Venezolanerinnen und Venezolaner haben das Land verlassen. „Ich rufe alle mit Macht und Einfluss dazu auf, zusammenzuarbeiten und die notwendigen Kompromisse einzugehen, um diese Krise zu beenden“, sagte UNO-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet.