Tiroler Fahrverbote und Lkw-Transit: Gespräche im Herbst

Österreich, Deutschland und Italien haben weitere Gespräche über die Lkw-Blockabfertigung und Fahrverbote in Tirol für Herbst vereinbart. Die Sprecherin des Verkehrsministeriums, Elisabeth Hechenleitner, sagte der APA heute, es hätten „gute Gespräche“ in Brüssel stattgefunden.

Verkehrsminister Andreas Reichhardt wolle in den kommenden Wochen konkrete Maßnahmen mit ÖBB und ASFINAG zur Verlagerung des Lkw-Verkehrs weg von der Landstraße erarbeiten, fügte die Sprecherin hinzu. Expertinnen und Experten hätten über alle Themen geredet. Die EU-Kommission erwäge, eine eigene Arbeitsgruppe einzuberufen. Die EU-Kommission wolle konstruktive Vorschläge der Beteiligten sehen.

An der Expertenrunde hatten auch Vertreterinnen und Vertreter von Tirol, Bayern, Südtirol und des Trentino teilgenommen. Dem Vernehmen äußerten sich Deutschland und Italien weiterhin sehr besorgt über die Tiroler Maßnahmen. Auch die von Tirol geforderte Korridormaut oder Maßnahmen zur Attraktivierung der Bahn seien angesprochen worden. Angeblich will die EU-Kommission bereits im September ein weiteres Treffen organisieren.

Sektorales Lkw-Fahrverbot verschärft

Das Land Tirol verordnete indes eine Verschärfung des Sektoralen Lkw-Fahrverbots. Ab 1. Jänner 2020 werden weitere fünf Gütergruppen von dem Fahrverbot betroffen sein. Außerdem wird die bisher geltende generelle Ausnahme für Lkws der Euroklasse 6 auf Fahrzeuge der Euroklasse 6D eingeschränkt, teilte das Land in einer Aussendung mit.

Damit dürfen neben den bereits bisher schon verbotenen acht Gütergruppen wie beispielsweise Abfälle, Steine und Aushub, Stahl sowie Marmor und Fliesen ab 1. Jänner 2020 weitere Güter wie Papier und Karton, flüssige Mineralölerzeugnisse, Zement, Kalk und gebrannter Gips, Rohre und Hohlprofile sowie Getreide nicht mehr transportiert werden. Das Verbot gilt für die Inntalautobahn (A12) zwischen Kufstein und Ampass.

Das Lkw-Euroklassenfahrverbot und das Sektorale Fahrverbot können laut Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) aber nur erste Schritte hin zu einer „echten Entlastung der verkehrs- und lärmgeplagten Bevölkerung sein“. „Wir werden selbstverständlich auch die Lkw-Blockabfertigung weiter fortsetzen, ob es unseren nördlichen und südlichen Nachbarn nun passt oder nicht“, so Platter.