Ärger über Design: Mexiko fordert Erklärung von Louis Vuitton

Ein Designersessel der Luxusmarke Louis Vuitton sorgt für Empörung in Mexiko. Die Regierung wirft dem französischen Modehaus vor, in dem farbenfrohen Sitz aus der Kollektion „Dolls by Raw Edge“ ein Textilmuster aus dem zentralmexikanischen Bundesstaat Hidalgo übernommen zu haben.

Das Design mit Tier- und Pflanzenmotiven beinhalte Elemente der Stickereien, welche in Tenango de Doria gefertigt werden und zum geistigen Eigentum seiner Hersteller und der Gemeinde gehören, schrieb Mexikos Kulturministerin Alejandra Frausto an den Vertreter von Louis Vuitton in Mexiko, Hector Pardo.

Den am 5. Juli adressierten Brief veröffentlichte die mexikanische Regierung gestern (Ortszeit). Wie die Produkte von Louis Vuitton zeichne sich auch Mexikos Kulturgut durch Originalität und Qualität aus, und die Regierung schütze das, so Frausto. „Wir sehen uns in der Pflicht, respektvoll zu fragen, ob sie für die Herstellung des Sitzes die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und ihrer Handarbeiter gesucht und diese auch einbezogen haben.“ Frausto schlug Gespräche zwischen dem Unternehmen, der Gemeinde und der Regierung vor.

Sessel nicht mehr im Onlineshop

Der Sessel war heute im Onlineshop von Louis Vuitton nicht mehr aufgeführt. Nach Angaben der Zeitung „La Razon de Mexico“ wurde er aber zunächst wie andere Stühle der Serie auf dem britischen Markt für 12.800 Pfund (14.280 Euro) angeboten. Eine Stellungnahme von Louis Vuitton war zunächst nicht zu erhalten. Eine ähnliche Beschwerde wegen kultureller Aneignung hatte Frausto erst Mitte Juni an die Modemarke Carolina Herrera gerichtet.

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