Tote bei Kämpfen rivalisierender Familien in Papua Neuguinea

Bei Kämpfen rivalisierender Familienclans sind im Westen von Papua-Neuguinea innerhalb von drei Tagen mindestens 24 Menschen getötet worden. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, wie ein Vertreter der Provinzverwaltung in Hela der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Regierungschef James Marape, der aus der Provinz stammt, sprach vom „traurigsten Tag meines Lebens“ und warnte die Täter: „Eure Zeit ist abgelaufen.“

Im Hochland von Papua-Neuguinea kämpfen verfeindete Clans seit Jahrhunderten gegeneinander. Der Zugang zu automatisierten Waffen hat die Zahl der Todesopfer jedoch steigen lassen und die Gewalt verschärft. Grund für Auseinandersetzungen sind häufig alte Rivalitäten wegen Vergewaltigungen, Raubes und Territorialgrenzen. Die Ordnungskräfte sind unterbesetzt und mit der Situation überfordert.

Frauen und Kinder ermordet

Der konkrete Anlass der Kämpfe der vergangenen Tage ist unklar. Das Ausmaß der Gewalt schockierte das Land. Bei einem Angriff in der Ortschaft Karida sollen Kämpfer innerhalb einer halben Stunde sechs Frauen und acht Kinder sowie zwei schwangere Frauen mit ihren ungeborenen Kindern getötet haben.

Regierungschef Marape kündigte die Entsendung weiterer Sicherheitskräfte in die Region an. An die Täter gewandt sagte er: „Merkt euch, was ich mit Kriminellen tun werde, die unschuldige Menschen töten, ich habe keine Angst, die volle Härte des Gesetzes gegen euch anzuwenden.“ Die Todesstrafe sei bereits Gesetz, fügte er hinzu.