F: Umweltminister verteidigt sich gegen Luxusvorwürfe

Frankreichs Umweltminister Francois de Rugy hat sich in einem emotionalen Interview gegen Vorwürfe verteidigt, er habe edle Abendessen und Reparaturen in seiner Wohnung vom Staat bezahlen lassen. Er habe keinerlei Grund zurückzutreten, sagte de Rugy heute dem Fernsehsender BFMTV.

Er sei sehr wütend wegen der Lügen, die über ihn und seine Ehefrau verbreitet würden, sagte der Minister, der sichtlich mit der Fassung rang. Er habe Rückhalt von Staatschef Emmanuel Macron zugesichert bekommen, so de Rugy. Das investigative Portal Mediapart hatte am Mittwoch berichtet, dass de Rugy während seiner Zeit als Präsident der Nationalversammlung etliche Male hauptsächlich Freunde seiner Ehefrau zu luxuriösen Essen eingeladen haben soll.

Minister kritisiert „tendenziöse“ Berichterstattung

Dabei seien auch Hummer und teurer Wein serviert worden. Außerdem habe de Rugy Arbeiten in einer Wohnung auf Staatskosten durchführen lassen. Der Minister warf Mediapart tendenziöse Berichterstattung vor und kritisierte die französischen Medien. Diese würden seine Ehefrau als „eine Marie-Antoinette“ darstellen.

Die einstige französische Königin (1755–1793) ist für ihren ausschweifenden Lebensstil und abfällige Bemerkungen über die Bevölkerung bekannt. Das Büro von Premierminister Edouard Philippe kündigte eine Überprüfung der Ausgaben de Rugys an, um Zweifel an der Rechtmäßigkeit auszuräumen.