USA: Nur wenige Razzien gegen Menschen ohne Papiere

Trotz großer Ankündigungen haben die US-Behörden am Wochenende nach Medienberichten nur in kleinem Umfang Razzien gegen Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis durchgeführt. Nach Angaben der „New York Times“ wurden lediglich einige wenige Festnahmen in einigen Städten gemeldet.

Weitere Festnahmen sollten jedoch im Verlauf der kommenden Tage erfolgen, schrieb die Zeitung gestern unter Berufung auf die Behörden. Die ursprünglichen Pläne für einen Großeinsatz seien verworfen worden, nachdem Medienberichte die Betroffenen gewarnt hätten, hieß es in dem Blatt unter Berufung auf Regierungsbeamte.

2.000 Menschen sollten geprüft werden

Der geschäftsführende Leiter der Einwanderungs- und Ausländerbehörde USCIS, Ken Cuccinelli, sagte im Sender CNN zu Fragen nach den Razzien, er könne sich nicht zu operativen Details äußern. Er verstehe nicht, warum die Aktion überhaupt für Schlagzeilen sorge.

Festnahmen und Abschiebungen illegal eingewanderter Menschen gehörten zum Alltag der Polizeibehörde. Die Abschiebungen waren laut US-Medienberichten in mehreren Großstädten geplant, unter anderem in New York, Miami und Los Angeles. Nach Angaben der Behörde sollten rund 2.000 Menschen geprüft werden.

Trump hatte Razzien angekündigt

US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag öffentlich angekündigt, dass beginnend mit gestern im großen Stil Razzien gegen Menschen ohne Papiere stattfinden sollten. Der Fokus liege auf jenen, die Straftaten begangen hätten, sagte er. Trump betonte aber, wer illegal ins Land gekommen sei, müsse gehen.

In den USA leben Schätzungen zufolge rund elf Millionen Menschen ohne Aufenthaltspapiere. Großangelegte und koordinierte Abschiebungen hat es in den vergangenen Jahren schon mehrfach gegeben, auch unter dem demokratischen Präsidenten Barack Obama.