Russland: Ermittlungen nach Adoption durch homosexuelles Paar

Russlands Justiz hat Ermittlungen wegen der Adoption zweier Kinder durch ein homosexuelles Paar eingeleitet. Die in dem Fall zuständigen Moskauer Sozialarbeiter würden der „kriminellen Nachlässigkeit“ verdächtigt, teilte das russische Untersuchungskomitee gestern mit. Es geht den Angaben zufolge um zwei Buben, die 2010 adoptiert worden waren. Den Sozialarbeitern drohen Geldstrafen oder gemeinnützige Arbeit.

Die Ermittlungen beträfen bisher nicht die Familie an sich, sagte der Anwalt Maxim Olenitschew, der sich in Russland für die Rechte Homosexueller engagiert. Aber sollten die Sozialarbeiter für schuldig befunden werden, könnten die Behörden eventuell die Annullierung der Adoption fordern, sagte Olenitschew. „Wir halten das für unzumutbar.“ Die beiden Adoptierten seien mittlerweile Teenager.

Adoptionen durch homosexuelle Paare ist in Russland nicht verboten, weil diese gar nicht die Möglichkeit haben, ihre Partnerschaft offiziell anerkennen zu lassen.