Iran stoppt ausländischen Öltanker im Golf

Der Iran hat einen ausländischen Öltanker im Persischen Golf gestoppt und die Crewmitglieder festgenommen. Die Revolutionsgarden (IRGC) hätten den Tanker mit angeblich einer Million Liter geschmuggeltem Öl in der Nähe der Straße von Hormus gestoppt und die zwölf ausländischen Crewmitglieder verhaftet, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim heute.

Auf Sepah News, der offiziellen Website der Revolutionsgarden, hieß es, das Schiff sei bereits am 14. Juli südlich der iranischen Insel Larak in der Meerenge von Hormus festgesetzt worden. Zu Namen und Herkunft des Tankers machten die Garden vorerst keine Angaben.

Spannungen deutlich gestiegen

Seit dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran im Mai 2018 und der Verhängung neuer Sanktionen haben sich die Spannungen in der Golfregion verschärft. Seit Anfang Mai gab es mehrere Angriffe auf Tanker vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate und im Golf von Oman, für die Washington den Iran verantwortlich machte. Die Revolutionsgarden wiesen wiederholt jede Verantwortung zurück.

Ende Juni brachte der Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch die Revolutionsgarden über der Straße von Hormus den Iran und die USA an den Rand eines bewaffneten Konflikts. US-Präsident Donald Trump stoppte erst in letzter Minute einen Vergeltungsangriff. Für weitere Spannungen sorgte Anfang Juli die Festsetzung eines Tankers mit iranischem Erdöl durch die britische Marine vor Gibraltar. Teheran drohte daraufhin Großbritannien mit Konsequenzen.