Gebirgssee in zehn Tagen Hitze entstanden

Das Posting des Bergsteigers Bryan Mestre macht derzeit im Netz die Runde: Es zeigt einen dunkelgrünen Gebirgssee im Mont-Blanc-Massiv. Laut einem von „National Geograpic“ befragten Experten ist eine solche Seenbildung allerdings nicht ungewöhnlich.

Der See befindet sich in etwa 3.400 Meter Höhe, am Fuße des Gipfels des Dent du Geant. Der See ist laut „National Geographic“ etwa 30 Meter lang und zehn Meter breit. Er fasst mittlerweile einige tausend Kubikmeter Schmelzwasser.

Zehn Tage, zwei Fotos

Nur zehn Tage zuvor hatte laut Mestre ein anderer Bergsteiger, Paul Todhunt, dieselbe Stelle fotografiert. Zu diesem Zeitpunkt war der Gletscher an dieser Stelle noch mit Schnee bedeckt.

Mestres Foto vom See stammt vom 28. Juni. Damals habe eine Hitzewelle in Teilen Europas mit weit über 40 Grad geherrscht, die Schneegrenze sei auf 4.700 Meter gestiegen. Tagsüber herrschten Temperaturen von bis zu zehn Grad auf dem Gipfel des 4.810 Meter hohen Mont Blanc.

Nicht ungewöhnlich

„Nur zehn Tage extremer Hitze haben gereicht, um am Fuße des Dent du Geant und der Aiguilles Marbrees den Gletscher an der Stelle zum Kollabieren zu bringen und einen See entstehen zu lassen. Meines Wissens ist es das erste Mal, dass so etwas passiert ist“, so Mestre.

Der Grenobler Glaziologe Christian Vincent betonte gegenüber „National Geographic“ allerdings, dass das kein Einzelfall ist. Es passiere im Gegenteil fast jährlich in dieser Gegend. Erst letztes Jahr bildete sich laut Vincent in derselben Gegend ein See.