Louvre entfernt Namen von US-Mäzen Sackler

Der Louvre in Paris hat Tafeln mit dem Namen der umstrittenen Pharmaunternehmer-Familie Sackler entfernt. Damit reagierte das Museum auf Proteste von Künstlerinnen und Künstlern, die den Louvre aufgefordert hatten, sich von dem US-Konzern zu distanzieren. Dessen Schmerzmittel Oxycontin gilt als eine Hauptursache der Opioidkrise in den USA.

Tafel im Louvre
AP/Kamil Zihnioglu

Wie der Louvre heute bestätigte, wurden mehrere Namenstafeln entfernt. Wo das Abmontieren nicht möglich gewesen sei, habe man den Namen Sackler überklebt.

Nach einer Spende von mehreren Millionen Franc vor etwas über 20 Jahren wurden mehrere Säle, die dem antiken Orient gewidmet sind, nach der Milliardärsfamilie benannt. Gegen diese namentliche Würdigung protestierte Anfang Juli das „Sackler Pain“-Kollektiv vor der Louvre-Pyramide mit Spruchbändern, auf denen zu lesen war: „Shame on Sackler“ (Schande über Sackler).

Mehrere Klagen laufen

Gegen den Sackler-Pharmakonzern laufen in den USA derzeit mehrere Klagen. Er wird für die Opioidkrise in Amerika verantwortlich gemacht. Das Schmerzmittel Oxycontin, das stark abhängig macht, soll seit Mitte der 1990er Jahre den Tod von mehr als 200.000 Menschen verursacht haben.

Der Louvre ist nicht das erste Museum, das auf die Proteste gegen den Schmerzmittelhersteller reagiert. In den vergangenen Monaten sollen das Metropolitan Museum und das Guggenheim in New York Spenden der Sackler-Familie abgelehnt haben, ebenso wie die National Portrait Gallery und die Tate Gallery in London.