Mike Pence
AP/John Raoux
Cape Canaveral

US-Vizepräsident würdigte Mondlandung

Mit einer Rede im Weltraumbahnhof Cape Canaveral hat US-Vizepräsident Mike Pence am Samstag die historische Tragweite der Mondlandung vom 20. Juli 1969 gewürdigt: „Apollo 11 ist das einzige Ereignis im 20. Jahrhundert, dass eine Chance hat, auch im 30. Jahrhundert weitreichend erinnert zu werden“, sagte Pence.

„Der Mond war eine Entscheidung, eine amerikanische Entscheidung“, sagte er. „Und für einen kurzen Moment waren alle Völker der Erde wirklich eins.“ Die USA erwiesen den „drei mutigen Astronauten“ die Ehre.

Mit Feiern und Veranstaltungen weltweit wurde am Samstag der historischen Mondlandung gedacht. Am 20. Juli 1969 hatte der US-Astronaut Neil Armstrong im Zuge des NASA-Programms Apollo 11 als erster Mensch den Mond betreten. Ebenfalls an der Mission beteiligt waren Edwin Aldrin und Michael Collins.

Neue Mondlandung angekündigt

Seit dem Ende des Apollo-Programms im Dezember 1972 hat nie wieder ein Mensch den Mond betreten – und von den zwölf US-Astronauten, die bis damals ihren Fuß auf den Erdtrabanten setzten, leben heute nur noch vier. Armstrong starb 2012 im Alter von 82 Jahren.

Pence bekräftigte US-Pläne für eine neue Mondmission namens Artemis, die bis 2024 erneut Menschen auf den Mond bringen soll. „Die nächsten Männer und die erste Frau auf dem Mond werden Amerikaner sein. Wir werden Wochen und Monate auf der Mondoberfläche verbringen“, kündigte er an. „Dieses Mal werden wir bleiben.“

Gedenkminute für Landung

In Washington waren bereits seit Tagen Fotos und Videoaufnahmen der Apollo-Mission auf das knapp 170 Meter hohe Washington Monument projiziert worden, den Obelisken im Zentrum der Museumsmeile der Stadt. Zu tropischen Temperaturen fand das Spektakel seit Dienstag jeden Abend Tausende Besucher. Das Luft- und Raumfahrtmuseum Smithsonian hatte zudem ein dreitägiges Festival ausgerufen.

Projektion auf das Washington Monument
APA/AFP/NASA/Bill Ingalls
Aufnahmen der Apollo-Mission wurden auf das Washington Monument projiziert

Raumfahrtfans hatten außerdem am Samstag zu einer Gedenkminute um 21.17 Uhr mitteleuropäischer Zeit aufgerufen, dem Moment, zu dem das Landemodul mit Armstrong und Aldrin an Bord im Jahr 1969 auf dem Mond aufsetzte. Rund sechs Stunden später hatten die beiden dann als erste Menschen den Mond betreten.

Trump empfing Collins und Aldrin

Am Freitag hatte US-Präsident Donald Trump die beiden noch lebenden Astronauten der „Apollo 11“-Mission im Weißen Haus empfangen. Das Jubiläum am Samstag sei ein „großer Tag“ für die USA, sagte Trump bei dem Treffen mit Collins (88) und Aldrin (89) im Oval Office. Der Präsident kündigt öffentlich auch immer wieder eine sogenannte „Space Force“ mit Militärstreitkräften im Weltall an. Details und konkrete Finanzierung dieser Ideen sind noch unklar, der US-Kongress ist bisher eher kritisch. Trump nahm an den Feierlichkeiten am Wochenende nicht teil und verbrachte den Samstag in seinem Golf-Ressort in der Nähe von New York.

Die „New York Times“ würdigte das Ereignis in ihrer Wochenendausgabe mit fast zwei Dutzend Sonderseiten. Sie veröffentlichte unter anderem das originale Titelblatt vom Tag nach der Mondlandung und ein ausführliches Special über Edward Dwight Junior, einen afroamerikanischen Astronauten, der zwar für die Mondmission von der US-Raumfahrtbehörde Nasa trainiert wurde, aber letztlich nicht daran teilnehmen durfte.

Mondmission: Folgen der „blauen Murmel“

Eine legendäre Fotografie, entstanden bei der letzten Apollo-Mission, zeigte den Planeten erstmals in seiner verwundbaren Schönheit. Die „blaue Murmel“ wurde zur Ikone der Umweltbewegung – und bewirkte doch nicht viel – mehr dazu in science.ORF.at.