Kampf gegen Waldbrände in Portugal

Etwa 1.000 Feuerwehrleute kämpfen im Zentrum Portugals weiter gegen verheerende Waldbrände. Die Feuer um die Gemeinden Vila de Rei und Macao rund 200 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Lissabon hätten zwar etwas nachgelassen, jedoch seien mehrere Dörfer weiter in Gefahr, zitierte die portugiesische Zeitung „Publico“ heute den Zivilschutz.

Die Löschtrupps, die mit mehr als 300 Fahrzeugen im Einsatz waren, kämpften gegen zwei verschiedene Feuerfronten, hieß es. Hohe Temperaturen von bis zu 40 Grad, niedrige Luftfeuchtigkeit und starker Wind erschwerten die Löscharbeiten. Mindestens acht Menschen waren am Wochenende verletzt worden, mehrere Häuser wurden zerstört.

Brand „zu 90 Prozent“ unter Kontrolle

Trotzdem konnte vorsichtige Entwarnung gegeben werden: Die Waldbrände seien „zu 90 Prozent“ unter Kontrolle. „Trotz erheblicher nächtlicher Anstrengungen“ der Feuerwehr sei das Feuer in zehn Prozent des Brandgebietes aber „noch aktiv“, sagte Behördensprecher Pedro Nunes. Für heute sagte er wegen der anhaltenden Hitze und für den Nachmittag vorhergesagter heftiger Windböen einen weiteren „schwierigen Tag“ für die Einsatzkräfte voraus. Der Wind sei ohnehin „der große Motor dieses Brandes“, sagte Nunes.

Der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa hatte am Wochenende alle seine Termine abgesagt, um die Brandbekämpfung zu verfolgen, wie das Präsidialamt mitteilte. Die Flammen loderten nur rund 20 Kilometer vom Bezirk Pedrogao Grande entfernt, wo im Juni 2017 bei Bränden mehr als 60 Menschen ums Leben kamen. Es war die schlimmste Katastrophe in der jüngeren Geschichte Portugals.