Kriseneltern: Alle wollen Anhebung des Pflegegelds

Die Bundesländer nehmen den Vorstoß von Familienministerin Ines Stilling, das Krisenpflegewesen zu harmonisieren, grundsätzlich positiv auf. Aktuell gibt es bei den Leistungen und den Anstellungsmodalitäten große Unterschiede unter den Bundesländern.

Neue Gespräche seien eine positive Entwicklung, unterstrichen die zuständigen Landesrätinnen und Landesräte. Sie forderten, dass im Falle einer Harmonisierung die Leistungen nach oben hin angeglichen werden sollten. Es dürfe zu keiner Schlechterstellung kommen. Es wurde auch dafür plädiert, dass die Gelder schon ab dem ersten Tag ohne die derzeit gültige Wartefrist von 91 Tagen ausgezahlt werden.

Vorbehalte wegen Komplexität

Angesicht der Komplexität der Materie und der erst vor Kurzem beschlossenen Verlegung der Kinder- und Jugendhilfe auf Landesebene scheint das Vorhaben aber nicht sehr realistisch, wie der Salzburger Landesreferent Heinrich Schellhorn (Grüne) im Gespräch mit der APA erläuterte.

Es gebe derzeit unterschiedliche Modelle für die Anstellung in den Ländern, weil auch die dienstrechtlichen Rahmenbedingungen unterschiedlich sind. So gebe es etwa in Wien eine höhere Entschädigung, aber auch mehr Verpflichtungen – z. B. müssen auch mehrere Kinder und auch ältere Kinder oder Jugendliche verpflichtend aufgenommen werden. In Wien bekommen Kriseneltern rund 1.350 Euro brutto.

„Eine Anstellung mit zehn Wochenstunden und einem Gehalt von ca. 680 Euro brutto – wie im Salzburger Modell – sollte realistisch für alle Bundesländer möglich sein“, so Schellhorn. Dazu komme das Pflegegeld. Bei darüber hinausgehenden Modellen müsse man die Rahmenbedingungen genau betrachten. Zudem müsse geklärt werden, wie in den einzelnen Ländern steuer- und sozialversicherungspflichtig mit Pflegekindergeld umgegangen werde.