Tankerkrise: London schickt Vermittler in Iran

Die britische Regierung hat nach Angaben der Führung in Teheran einen Vermittler in den Iran geschickt, um über die Freigabe des von ihm festgehaltenen britischen Tankers zu verhandeln. Die iranische Regierung solle überzeugt werden, den Tanker wieder freizugeben, teilte das Büro von Ajatollah Ali Chamenei, dem obersten Führer der Islamischen Republik, heute mit.

Am Freitag hatten die iranischen Revolutionsgarden die unter britischer Flagge fahrende „Stena Impero“ in der Straße von Hormus gestoppt. Der Tanker sei in einen Unfall mit einem Fischerboot verwickelt gewesen, hatten die iranischen Behörden den Schritt begründet.

Allerdings hatte die Führung in Teheran auch mehrfach mit Vergeltung für die Festsetzung eines iranischen Tankers durch die britische Marine gedroht. Diese hatte Anfang Juli die „Grace 1“ vor Gibraltar aufgebracht. Der Tanker wird mit der Begründung festgehalten, er habe iranisches Öl nach Syrien transportieren wollen und damit gegen EU-Auflagen verstoßen.

Iran will Straße von Hormus sichern

Der Iran will indes keine Störung der Schifffahrt in der für die Ölversorgung wichtigen Straße von Hormus zulassen. „Der Iran wird seine größten Anstrengungen unternehmen, um die Region zu sichern, insbesondere die Straße von Hormus“, sagte der stellvertretende iranische Außenminister Abbas Araktschi während eines Besuchs in Paris. Beeinträchtigungen der Schifffahrt in diesem sensiblen Gebiet würden nicht zugelassen.